Piercings am Ohr zählen zu den am häufigsten gestochenen und beliebtesten Piercings. Sie haben eine lange Tradition und sind im Laufe der Zeit nie aus der Mode gekommen. Neben dem Ohrloch im Ohrläppchen gibt es zahlreiche andere Stellen am Ohr, die sich mit attraktiven Schmuckstücken verzieren lassen. Die Auswahl an Piercings ist breit gefächert, somit wird es rund ums Ohr nie langweilig.
Das Lobe Piercing
Das Lobe Piercing ist das klassische Ohrloch direkt im Ohrläppchen. Es ist mit großem Abstand das Piercing, das am häufigsten gestochen wird. Es wird seltener als "echtes" Piercing gestochen, vielmehr werden die Ohrstecker mithilfe einer Ohrlochpistole in die Mitte des Ohrläppchens geschossen. Der Durchmesser des ersten Steckers beträgt in den meisten Fällen 0,8 mm. Die Abheilung erfolgt meist unkompliziert, da es sich beim Ohrläppchen um weiches, gut durchblutetes Gewebe handelt. Ihr könnt euch auch problemlos mehrere Lobe Piercings nebeneinander setzen lassen. Alle Piercings die bis zum Knorpel des Helix Piercing reichen werden als Lobe bezeichnet. Auch wenn Lobe Piercings als relativ unspektakulär gelten, da sie bereits Kindern gestochen werden, ist es eins der wichtigsten Piercings. Spätestens wenn ihr euch die Ohrlöcher dehnen möchtet, bildet das Lobe die Ausgangsbasis. Die Auswahl an Schmuck ist schier unendlich, von kleinen Steckern aus unterschiedlichen Materialien bis hin zu langen Ohrringen und Creolen kann im Lobe alles getragen werden, was eurem Geschmack und Stil entspricht.
Das Helix Piercing
Als Helix Piercing werden Ohrlöcher im Knorpelgewebe am Rand der Ohrmuschel bezeichnet. Dieses Piercing ist bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt. Beim Helix wird direkt der Knorpel durchgestochen, daher ist das Stechen etwas schmerzhafter als beispielsweise im Ohrläppchen. Als Erstpiercing empfiehlt sich zunächst ein Barbell, also ein gerader Stecker mit zwei Kugeln in einer Materialstärke von 1,2 bis 1,6 mm. Da beim Barbell der Stichkanal gerade verläuft, wird der Druck auf das umliegende Gewebe minimiert und es kommt seltener zu Entzündungen. Der Heilungsprozess erfolgt in den meisten Fällen etwas schneller als bei gebogenen Stichkanälen für Piercings in Ringform. Die Abheilung kann dennoch mehrere Monate dauern, ihr solltet euer Piercing also sehr gut pflegen. Ist der Stichkanal vollkommen ausgeheilt, könnt ihr euch beim Schmuck richtig ausleben: Hufeisenringe, Labret Stecker oder Ball Closure Ringe eigenen sich allesamt perfekt für das Helix Piercing.
Das Industrial Piercing
Das Industrial Piercing ist eine moderne Weiterentwicklung des Helix Piercings. Für dieses Piercing werden die obere und untere Helix durchgestochen und mit einem langen Barbell, also einem langen, geraden Piercing mit zwei Abschlusskugeln, diagonal verbunden. Es ist ein sehr auffälliges und attraktives Schmuckstück. Ein Helix Piercing lässt sich auch im Nachhinein mit einem zweiten Helix zu einem Industrial erweitern. Einfacher und genauer ist es allerdings, wenn ihr euch für ein Industrial Piercing beide Löcher zeitgleich setzen lasst. Die Anordnung der Piercings ist exakter als bei separat gestochenen Piercings.
Das Tragus Piercing
Ebenfalls sehr beliebt ist das Tragus Piercing. Hierbei handelt es sich um ein Piercing, dass in die kleine Knorpelmasse am Eingang des Hörkanals gestochen wird. Da an dieser Stelle von fast allen Trägern ein kleiner Ball Closure Ring gewünscht wird, entscheiden sich viele Piercer für eine gebogene Kanüle zum Stechen dieses Piercings. Gerade Stecker bzw. Barbells sind zwar ebenfalls möglich, werden an dieser Stelle aber seltener getragen.
Das Daith Piercing
Als Daith Piercing wird ein Piercing bezeichnet, dass in der inneren Auswölbung der Ohrmuschel gestochen wird. Der Spielraum für das Setzen dieses Piercings ist denkbar klein, daher benötigt euer Piercer viel Fingerspitzengefühl für das Stechen an dieser Stelle. Entsprechend klein ist auch der Schmuck, der sich an dieser Stelle tragen lässt. Ball Closure Ringe oder auch Hufeisenringe sind für diese Stelle perfekt und setzen das Ohr perfekt in Szene.