Piercings liegen seit einigen Jahren voll im Trend. Mehr als 2 Millionen Deutsche unterschiedlichen Alters tragen Piercings als Schmuckstück und zum Ausdruck der persönlichen Individualität, und es werden täglich mehr. Dabei hat der Schmuck, der durch die Haut gebohrt wird, eine lange Historie.
Bereits die alten Mayas ließen sich vor über 4000 Jahren die Zunge durchstechen, um den Göttern zu huldigen und ihre Unterwerfung zu symbolisieren. In anderen Ländern waren Piercings ein Zeichen der Stammeszugehörigkeit und der Männlichkeit. In feierlichen Zeremonien wurden jungen Männern Piercing an unterschiedlichen Stellen in die Haut gestochen. Sie trugen sie voller Stolz, denn von nun an galten sie als erwachsene Krieger und vollwertige Mitglieder des Clans.
In anderen Kulturkreisen hatten Piercings
eher einen religiösen und mystischen Hintergrund. Sie dienten zur Abwehr böser Mächte und negativer Einflüsse. Die Träger waren davon überzeugt, dass der Schmuck sie vor Dämonen, bösen Geistern und deren Flüche schützen würde.
Erst mit den Punks wunrden Piercings in den 1970er-Jahren zum sichtbaren Zeichen, um sich gesellschaftlich abzuheben und einen rebellischen Standpunkt zu vertreten. In dieser Zeit wurde der Grundstein gelegt, der Piercings auch mit modischen Aspekten verbunden hat.
Heute haben Piercing einen ganz anderen Stellenwert.
Für viele sind sie ein modischer Trend und ein dekoratives Schmuckstück, für andere sind sie ein sichtbares Zeichen des gelebten Freigeistes. Der Schmuck setzt nach wie vor ein klares Statement und symbolisiert die unabhängige und einzigartige Identität seines Trägers. Sorgten vor wenigen Jahren junge Männer und Frauen noch für Aufsehen mit ihrem Körperschmuck, so ist dieser mittlerweile gesellschaftsfähig geworden. Es ist zu beobachten, dass Piercings heute in nahezu allen Berufssparten toleriert werden. Einige Ausnahmen bestätigen hier natürlich auch weiterhin die Regel.
Genau wie Tattoos dienen Piercing dazu, sich von der Allgemeinheit zu unterscheiden und abzuheben. Es sind Schmuckstücke, die eben nicht jeder trägt. Die Motivation, sich ein Piercing stechen zu lassen, kann dabei ganz unterschiedlich sein. Einige finden Piercings schlicht cool, sie untermalen die persönliche Ausstrahlung und stärken das Selbstwertgefühl, andere sind einfach neugierig und möchten die Reaktionen aus dem persönlichen Umfeld austesten. Viele Menschen empfinden ein Piercing auch als besonders sexy und erotisch stimulierend. Auf jeden Fall gilt das Stechen eines Piercings als besonderes Erlebnis.
Das Angebot an Piercingschmuck ist mittlerweile so vielseitig, dass er auf den persönlichen Geschmack und den bevorzugten Kleidungsstil abgestimmt werden kann. Junge Mädchen bevorzugen hier meist glitzernden und funkelnden Schmuck, während die Jungs gerne besondere Symbole zur Schau stellen. Piercingliebhaber im fortgeschritteneren Alter bevorzugen in der Regel klassischen, kühlen und minimalistischen Schmuck.
Der Vorteil bei Piercings liegt somit auf der Hand.
Die modischen Ringe und Stecker können jederzeit ausgetauscht und durch alternative Schmuckstücke ersetzt werden. So kann der Look jederzeit variiert und verändert werden.
Wenn auch ihr bereits ein Piercing tragt oder ihr euch demnächst eins stechen lassen wollt, dann achtet auf eine gute Qualität des Schmucks, denn so verhindert ihr unangenehme Entzündungen. Lasst euch daher die Piercings nur von einem versierten und fachlich kompetenten Piercer stechen. Ein sauberes Studio, steriles Arbeitsmaterial und die notwendige Hygiene sollten selbstverständlich sein. Bei guter Pflege kann euch euer Piercing dann ein Leben lang begleiten.