Flesh Tunnel liegen voll im Trend, dabei haben sie in vielen Kulturen eine sehr lange Tradition. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Deine Ohrlöcher oder eine andere Stelle zu dehnen und mit schicken Plugs zu schmücken, solltest Du ein paar Punkte beachten. Es gibt zwei verschiedene Methoden, um einen Flesh Tunnel in Dein Ohr zu zaubern. Die jeweiligen Vor- und Nachteile erfährst Du hier.
Methode: Flesh Tunnel dehnen
Eine einfache, aber recht langwierige Methode, um Deine Ohrlöcher zu dehnen, ist die Verwendung von Dehnungsstäben oder Dehnungsspiralen, auch Dehnungsschnecken genannt. Hierbei lässt Du Dir zunächst von Deinem Piercer ein ganz normales Ohrloch wie für einen klassischen Ohrring stechen. Dies ist eine sehr schonende Methode, da beim Stechen das Gewebe nur sehr wenig verletzt wird. Der Durchmesser des Stichkanals ist sehr klein. Um Juweliere, die anbieten, Ohrlöcher mit einer Ohrloch-Pistole zu "schießen", solltest Du eine großen Bogen machen, denn bei dieser Methode wird das Gewebe deutlich stärker verletzt als beim Piercen.
Nach der Heilungsphase setzt Du einen Dehnungsstab oder eine Dehnungsspirale ein. Diese Hilfsmittel haben einen stufenlos ansteigenden Durchmesser. Stab oder Spirale werden in das Ohrloch eingesetzt und Monat für Monat nachgeschoben. Es empfiehlt sich, den Stab oder die Spirale alle vier Wochen behutsam um 1 mm weiterzuschieben. Klar, dass es so eine ganze Weile dauert, bis das Ohrloch deutlich gedehnt ist, dafür ist diese Methode aber sehr sanft und schmerzfrei. Verletzungen und die Bildung von Narbengewebe werden weitestgehend vermieden. Zudem hast Du die Chance, solange Dein Ohrloch noch nicht übermäßig gedehnt ist, es Dir noch anders zu überlegen. Bei einem Flesh Tunnel bis zu einer Größe von ca. 1 cm bilden sich diese ohne operativen Eingriff im Laufe der Zeit recht gut zurück.
Methode: Flesh Tunnel punchen
Eine gute Alternative zum Dehnen ist das Dermal Punchen. Beim Punchen wird ein größeres Loch mit einer Hohlnadel aus dem Ohrläppchen herausgestanzt. So kann gleich zu Beginn mit einem größeren Durchmesser des Flesh Tunnels begonnen werden. Es ist somit eine gute Methode für Ungeduldige, denn es können Flesh Tunnel bis zu einem Durchmesser von ca. 8 mm gestanzt werden. Während beim Dehnen das Gewebe nach und nach verdrängt wird, wird es beim Punchen einfach komplett entfernt. Gepunchte Flesh Tunnel heilen im Regelfall gut und recht schnell aus. Das Entzündungsrisiko ist relativ gering und auch die Bildung von Wildfleisch wird weitestgehend vermieden. Bereits vorhandenes Narbengewebe kann beim Punchen einfach und problemlos entfernt werden. Letztendlich hängt der komplette Heilungsprozess auch von einer guten Pflege des Flesh Tunnels und Deinem allgemeinen Lebenswandel ab.
Beim Punchen ist der Blutverlust natürlich deutlich höher als beim Piercen. Doch keine Sorge, als Erstschmuck kann ein Tunnel oder ein Plug eingesetzt werden, der die Wunde sauber verschließt und die Blutung stillt. Außerdem solltest Du bedenken, dass sich ein gepunchtes Loch nicht von selbst zurückbildet. Solltest Du Deine Meinung also ändern, ist das Verschließen des Lochs nur durch einen operativen Eingriff möglich.
Flesh Tunnel an anderen Stellen des Körpers
Natürlich kannst du auch andere Stellen mit einem Flesh Tunnel modifizieren. Neben dem Ohrläppchen sind auch Helix, Tragus und Conch beliebte Stellen für Flesh Tunnel. Möglich sind auch die Nasenflügel oder die Wangen, doch diese sind eher selten und hauptsächlich bei Fans von extremen Bodymodifications zu finden.